(320 Wörter) Puschkin schuf mehr als einmal in seinen Werken das Bild einer treuen, liebevollen, selbstlosen Seele, die zu entschlossenen und mutigen Handlungen fähig ist. Die ideale Heldin von Puschkin wanderte von Buch zu Buch, verkörpert in einer Vielzahl von Formen. Tatyana Larina wurde jedoch Puschkins geliebtes Bild, das eng in die Literaturgeschichte einging.
Vielleicht scheint diese Schlussfolgerung eher subjektiv zu sein, aber nicht jede Heldin seiner Werke, der Dichter hat seine Liebe so offen und aufrichtig gestanden und das Bild von Tatiana sorgfältig gezeichnet, voller Tiefe, Aufrichtigkeit und Tragödie. "Verzeih mir, ich liebe meine liebe Tatiana so sehr" - als ob der Dichter sich selbst gerechtfertigt hätte und in diesem Geständnis bis heute endlose Zärtlichkeit für einen seiner erfolgreichsten, nach Ansicht vieler Kritiker, Charaktere klingt.
Paradoxerweise idealisiert Puschkin in seinem Roman Tatyanas süßes Ideal nicht. Tatyana wird ein wildes, romantisch veranlagtes und sogar etwas sentimentales Mädchen, liest Liebesromane und schwelgt in naiven Mädchenphantasien. Das provinzielle Umfeld der Hinterwälder prägt den Charakter der Heldin: Sie ist in ihren Träumen ziemlich vorhersehbar und trivial. Im Gegensatz zu den statischen und geizigen Gefühlen von Olga ist Tatyana jedoch in erster Linie eine Persönlichkeit, eine tiefe und leidenschaftliche Natur, die nicht nur nachdenken, sondern auch handeln kann.
Die Verkörperung romantischer Träume für ein Mädchen wird zu Onegin, die sie in ihrer Vorstellung als besonders und mysteriös bezeichnet. Das Herz, das für das erste wirkliche Gefühl gereift ist, wählt seinen Helden und macht es zum Mittelpunkt aller Tugenden und Tugenden. Tatyana hat sich in Onegin verliebt und entscheidet sich für eine offene Anerkennung. Olgas künstliche Koketterie ist für eine Heldin, die nicht an List gewöhnt ist, widerlich. Zum ersten Mal manifestiert sich eine bemerkenswerte Stärke des Charakters des Mädchens und die Offenheit ihrer Gefühle in einem Liebesbrief. Sie ist so sehr vom Adel Eugenes überzeugt, dass sie ihm ihre Liebe glaubt.
"Tatyana, liebe Tatyana, ich gieße Tränen mit dir zusammen ...", klagt der Autor, bewundert aber gleichzeitig den Mut der Heldin. Puschkin verkörpert in Tatiana jedoch nicht nur das Ideal einer liebenden Seele, sondern auch einer edlen Seele, die sich der Pflicht verschrieben hat. Die verheiratete Heldin lehnt Onegins Liebe ab und bleibt sich selbst und den Grundlagen, auf denen ihre eigenen Vorstellungen von Ehre und Gewissen beruhen, treu.
So wurde „Sweet Ideal“ von Puschkin für den Leser zu einem stabilen Archetyp weiblicher Tugend, Reinheit und spirituellen Adels.